"Learn what you are and be such."
- maria
- 23. Sept. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Okt. 2019
Ob und wie viel Authentizität gestatten wir uns selbst im klassischen Projektmanagement?

Zum professionellen Projektmanager kann man sich ausbilden lassen. Einen großen Nutzen haben auch die berufsbegleitende Weiterbildung und Zertifizierung. Studien belegen, dass die Anzahl an Tagen im beruflichen Leben, die Projektmanager*innen in Weiterbildungsveranstaltungen investieren bei einem Durchschnitt von etwa 4 Tagen pro Jahr liegt. Für fast 80% der zertifizierten PM liegt der Nutzen einer Zertifizierung primär in dessen hoher Bedeutung für die praktische Arbeit.
PM-Wissen und PM-Erfahrung sind das α und ω im Projektmanagement. Alpha - der erste und Omega - der letzte Buchstabe des klassischen griechischen Alphabets, sind ein Symbol für das Mindeste, das man von einer Sache wissen muss, um sie vollständig erfassen zu können. R. Gareis hat vor Jahren in einem Interview für Format gesagt: „Das Basiswissen kann sich eigentlich jeder Mittelschüler in kürzester Zeit aneignen. Die Methoden und Instrumente sind bloß Mittel zum Zweck. Viel wichtiger ist es, diese auch richtig einzusetzen und dazu bedarf es unter anderem sozialer Fähigkeiten.“ Diese Fähigkeiten entstehen allerdings erst mit der steigenden Lebenserfahrung und mit der Entwicklung unserer Persönlichkeit.
Die Authentizität ist für mich ein wesentlicher Faktor, der das Wissen und Können mit der Persönlichkeit des Projektmanagers verbindet und somit in Zukunft die Einzigartigkeit und den Erfolg unserer Projekte garantieren kann.
Ob und wie viel Platz ist der Authentizität oder dem „Sich-selbst-sein“ im klassischen Projektmanagement eingeräumt und können wir dies bei der Betrachtung des Projektmanagement-Prozesses erkennen? Er beginnt mit dem Subprozess des Projektstarts, wo wir als Projektmanager gefordert sind, Wissen aus der Vor-Projektphase ins neue Projekt zu übertragen, Konsens über die Projektziele zu schaffen, realistische Projektpläne auszuarbeiten und eine passende Projektorganisation zu gestalten. Des Weiteren kümmern wir uns um das gemeinsame „Big Project Picture“, versuchen die Risiken pro-aktiv zu managen und Krisen vorzubeugen. Geeignete Kontextbeziehungen zum sozialen Projektsystem schaffen und das Initiieren von Projektmarketing-Aktivitäten, sowie die Erstellung einer standardisierten Projektdokumentation runden den Projektstart ab, dann folgen die Subprozesse der Koordination, des Controllings, des Marketing- und gelegentlich auch des Krisenmanagements bis hin zu dem Abschluss eines Projektes.
Zweifelsohne gewinnen wir durch diese Aktivitäten professionelle Routine, doch für die Entfaltung unserer Persönlichkeit und für die Erhaltung unserer Authentizität ist eine weitere Fähigkeit wichtig, die noch kein offizieller Teil des PM-Prozesses ist – die Selbst-Reflexion und das Finden zu sich selbst.
„Werde, der du bist“ Das Zitat stammt von Pindaros von Theben - ein Dichter, dessen Werke den sportlichen Wettkämpfen im alten Griechenland gewidmet waren. Dieser Spruch eröffnet uns einen neuen Horizont und ermutigt uns, über unsere PM-Expertise hinaus zu wachsen. Denn oft sind wir es noch nicht, wer wir eigentlich sein könnten.
There is always HOPE!
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